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Loutropolis<br>Healing Springs and Baths in Greece

Loutropolis
Healing Springs and Baths in Greece

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Loutropolis – Healing Springs and Baths in Greece

Loutropolis 
Healing Springs and Baths in Greece

13. November – 6. Dezember 2024
gta Ausstellungen, Foyer, ETH Zürich, Hönggerberg

Eröffnung: 12. November 2024, 18 Uhr
Einführung in die Ausstellung mit Lydia Xynogala und Philip Ursprung
Mit Essen und Getränken von
Veg Stuff, Christina Kotsilelou, neuem Merchandise der 750 Mineral Springs of Greece gestaltet von Jason Faulter und einem Buchladen von kyklàda.press

Im Vorfeld findet ein Symposium statt: „Water, Resource?“
12. November 2024, 16:00 – 17:30 Uhr (im Ausstellungsraum)
Mit
Anthony Acciavatti (Yale University / American Academy in Rome), Vanessa Billy (Künstlerin),
iLiana Fokianaki (Direktorin der Kunsthalle Bern), Philip Ursprung (ETH Zürich) und Lydia Xynogala (
ALOS)

Talk und Führung: 4. Dezember 2024, 12:00 – 13:00 Uhr
Anlässlich der Ausstellung Loutropolis präsentiert das Kollektiv ZAS* seine Praxis im Dialog mit einer Führung durch die Ausstellung von Lydia Xynogala.

„Es gibt wohl kein Land in der Welt, das einen grösseren Reichtum an mineralischen Gewässern besitzt als Griechenland, und es gibt auch kein Land, in dem sie weniger bekannt sind“, schrieb Frederick Strong, britischer Konsul für Bayern und Hannover in Athen, 1842 in seinem Buch Greece as a Kingdom.

Diese Ausstellung konzentriert sich auf den Einfluss der wissenschaftlichen Erforschung von heissen Quellen, Gesteinen und Böden im Griechenland des späten 19. Jahrhunderts, die zu einem neuen Verständnis der Landschaft und der mineralischen Ressourcen des Landes führte. Heisse Quellen im ganzen Land wurden unter die Lupe genommen. Medizinisches Personal, Chemiker und Geologen gewannen ihre Erkenntnisse durch Feldforschung und Laborstudien, wobei sie häufig Mineralwasserproben an Labore in Nordeuropa schickten. Diese Auswertungen legten den Grundstein für neue bauliche Strukturen: staatliche Hydrotherapiekliniken, die darauf ausgelegt waren, verschiedene Krankheiten mit Hilfe von Mineralwasser zu behandeln. Mineralien wie Natriumchlorid, Magnesium und Sulfate gaben den Anstoss für diese grossen Bauvorhaben. Der „Griechische Thermalismus“ – eine landesweite Nutzung und Extraktion des Wassers – hatte seinen Höhepunkt in der Zwischenkriegszeit und in der Nachkriegsepoche. Der Staat bemühte sich, seiner Bevölkerung natürliche Heilmittel für verschiedene Krankheiten zur Verfügung zu stellen. Dabei waren Mineralien das Mittel der Wahl. Im ganzen Land entstanden Badeorte an heissen Quellen, sogenannte Loutropolen.

Die Ausstellung untersucht die Bedeutung des Thermalismus und die Schaffung dieser staatlich geförderten Badestädte, der Loutropolis. Hierfür werden zwei historische Schlüsselmomente neu inszeniert:
Griechenlands Ausstellung auf der Pariser Weltausstellung von 1878 mit dem Haus des Perikles, wo in der Sektion V neben verschiedenen Bodenproben auch Flaschen mit Mineralwasser ausgestellt waren. Sie stammen aus einer Zeit, in der die griechische Landschaft von Wissenschaftlern, Ärzten und Schriftstellern akribisch untersucht und kartiert wurde. Für den finanziell angeschlagenen neuen griechischen Staat symbolisierten die Bodenschätze Fortschritt und Potenzial, auf das auch die Grossmächte ein Auge warfen. Mineralien wurden nicht nur als ausbeutbare Ressourcen betrachtet, sondern auch als Heilmittel.

Eine Nachbildung des Raums Nr. 7 der Hygiene-Ausstellung von 1938, die während der Metaxas-Diktatur stattfand, zeigt neben anderen Artefakten eine Nachbildung eines Hydrotherapieraums. Dieses Exponat spiegelt die Bemühungen des griechischen Staates wider, seine mineralienreichen Gebiete als internationale Ziele für Hydrotherapie und Freizeittourismus in den 1930er Jahren zu propagieren. Eine Wasserbar präsentiert Mineralwasser, das zusammen mit weiteren historischen Artefakten und Fragmenten der Loutropolis über vier Jahre hinweg von Xynagola zusammengetragen wurde. Die Ausstellung umfasst Auftragsarbeiten der Künstlerin Vanessa Billy und des Fotografen Tobias Wootton. Die Installation einer Badewanne aus Marmorziegeln ist eine fortlaufende Materialuntersuchung über Abfallmarmor, eine Zusammenarbeit zwischen ALOS / Lydia Xynogala und dem Marmorhersteller Marmyk Iliopoulos. Die Ausstellung umfasst auch Aktionen und Artefakte der Friends of the 750 Mineral Springs of Greece, einer gemeinnützigen Organisation, die sich für die Pflege und Erhaltung einer oft übersehenen Ressource und eines kulturellen Erbes einsetzt.

Die Ausstellung wurde von Lydia Xynogala in Zusammenarbeit mit gta Ausstellungen kuratiert.

Dank

Das Baden kann sowohl alleine als auch in der Gemeinschaft stattfinden; diese Recherche entstand aus Begegnungen und Gesprächen im und ausserhalb des Wassers. Lydia Xynogala dankt den Kuratoren Fredi Fischli und Niels Olsen sowie Mina Hava und Daniel Sommer von gta Ausstellungen für ihre Unterstützung bei der Realisierung dieser Ausstellung. Philip Ursprung, Michael Hampe und Elizabeth Povinelli für ihre Ratschläge und Einblicke sowie Lorenz Hurni, Apostolis Mastroyiannis, Miltos Papadimitropoulos, Ioanna Foka, Tasos Dambergis und Andreas Pantelides für den Zugang zu Archiven und Orten. Vielen Dank an Anthony Acciavatti, David Bergé, Matthew Critchley, Vanessa Grossman, Adam Jasper, San Keller, Tim Klauser, Marcus Lehtenmaki, Faiq Mari, Metaxia Markaki, Ciro Miguel, Nikos Magouliotis, Davide Spina, Berit Seidel und Nina Zschocke für ihre ständige Unterstützung bei der Durchführung dieser Forschung. Allen Studierenden der Seminarwochen in Nisyros und Methana mit der Professur für Kunst- und Architekturgeschichte in den Jahren 2021 und 2024. Die Forschung für „The 750 Mineral Springs of Greece (Revisited)“ wurde von Onassis AiR unterstützt. Grosser Dank an Friends of the 750 Mineral Springs of Greece: James Bridle, Sophia Berdelis, Orestis Mavroudis, Alba Balmaseda, Kathrin Doppler, Eirini Sourgiadaki, iLiana Fokianaki, Joshua Olsthoorn, Christina Kotsilelou, Vanessa Billy und Tobias Wootton, die dazu beitragen, historisches Wissen in die Gegenwart und Zukunft zu tragen.