Constructive Abundance:
Theo Hotz Partner Architects
14.09.–13.10.2023
Eröffnung: Mittwoch, 13.09., 18 Uhr
Eine Zusammenarbeit zwischen dem Lehrstuhl für Konstruktionserbe und Denkmalpflege, gta Ausstellungen und dem gta Archiv.
Die Ausstellung “Constructive Abundance: Theo Hotz Partner Architects“, die mit der Konferenz “High-Tech Heritage: (Im)permanence of Innovation” zusammenfällt, eröffnet eine neue Perspektive auf ausgewählte Projekte der Architekturpraxis von Theo Hotz (seit 2011 Theo Hotz Partner Architekten). Die Ausstellung konzentriert sich auf die große Bandbreite der konstruktiven Elemente im Oeuvre des Büros, beleuchtet deren technische wie ästhetische Relevanz und wagt eine Lesart, die die bescheidene technische Form, die Hotz so oft zugeschrieben wird, zugunsten eines Fokus auf die komplexe Kunsthandfertigkeit erweitert. Diese Perspektive vereint Positionen, die sonst oft vereinfacht als Paradoxe betrachtet wurden: High-Tech vs. Erbe oder Innovation vs. Erhaltung. Es ist Hotz' spezifische Position in dem, was als High-Tech-Architektur definiert wurde, die Anlass zu einer erneuten Betrachtung gibt, insbesondere im Hinblick auf den künftigen Umgang mit der Erhaltung solcher Gebäude.
Seit 1970 haben Theo Hotz und seine Partner die Architekturlandschaft der Schweiz maßgeblich geprägt. Ihre innovativen Lösungen im Fassadenbau sind insbesondere ein wichtiger Beitrag zur schweizerischen architektonischen und bautechnischen Diskussion, und ihre Projekte sind das Abbild von technologischer, logistischer und wirtschaftlicher Präzision. Die maschinenähnliche Hülle des Postbetriebszentrums Zürich-Mülligen (1985), die doppelte Glasfassade des Konferenzgebäudes Grünenhof (1991) und die gelb markierten Gebäudeelemente des Telekommunikationszentrums Herdern (1978) - sie alle beherbergen Arbeitsabläufe, die ihrem Ausdruck entsprechen. Auf den ersten Blick sind dies Paradigmen der Effizienz, ohne Überfluss. Bei genauerer Betrachtung jedoch offenbaren ihre Details einen Wert, der sich in hochwertigen Materialien und komplexem Design zeigt.
In diesem Sinne knüpft die Ausstellung auch an eine frühere Auseinandersetzung mit dem Werk von Hotz an - die Ausstellung Theo Hotz: Architektur 1949-2002, die 2002 an der ETH Zürich stattfand und als Prämisse die auffällige Abwesenheit "der symbolischen Übertreibung des Bauens, wie sie die Tragstruktur des Centre Pompidou oder die Hongkong and Shanghai Bank von Norman Foster darstellen" hatte. Mit dem Hinweis auf die High-Tech-Architektur an der Schnittstelle zwischen modernem Funktionalismus und postmodernem Pastiche war das Ziel der vorangegangenen Ausstellung eine monografische Übersicht über das Werk von Hotz. In dieser Ausstellung jedoch liegt der Schwerpunkt im Detail, der als bestimmender Faktor im Entwurfsprozess des Büros und als endgültiger ästhetischer Ausdruck des Hotz'schen Gebäudes postuliert wird. Dementsprechend wird die Bedeutung der Zusammenarbeit und die völlige Überschneidung zwischen den Entwürfen der Architekten, dem statischen Fachwissen der Ingenieure und dem Metallhandwerk hervorgehoben. Ausgewählte Modelle, Zeichnungen, Fotografien und Planungsunterlagen aus der bisherigen Arbeit des Büros offenbaren den Reichtum und die Verspieltheit ihrer detaillierten Fassaden und Konstruktionslösungen.
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Die Eröffnung findet um 18 Uhr am Mittwoch, den 13. September 2023, bei gta Ausstellungen auf dem ETH Campus Hönggerberg statt. Sie umfasst eine Keynote von Peter Berger (Theo Hotz Partner Architekten) sowie Begrüßungsansprachen von Fredi Fischli und Niels Olsen (gta Ausstellungen) und Silke Langenberg (Lehrstuhl für Konstruktionserbe und Denkmalpflege).
Die Konferenz “Constructive Abundance: Theo Hotz Partner Architects“ konzentriert sich auf das strukturelle und materielle Erbe der High-Tech-Architektur zwischen den 1970er und 1990er Jahren. Internationale Beitragende aus den Bereichen Theorie und Praxis werden über die Herausforderungen und Möglichkeiten der Erhaltung innovativer Baukonstruktionen diskutieren.
Die Konferenz findet vom 14. bis 16. September 2023 an der ETH Zürich statt und ist eine Zusammenarbeit zwischen der ETH Zürich (Prof. Dr. Silke Langenberg, Konstruktionserbe und Denkmalpflege) und der Bauhaus-Universität Weimar (Prof. em. Dr. Hans-Rudolf Meier, Denkmalpflege und Baugeschichte).
Weitere Informationen zur Konferenz finden Sie unter:
https://www.langenberg.arch.ethz.ch/diskurs/high-tech-heritage/
Fotos von Nelly Rodriguez