Heinz Isler Models
26. August – 24. September 2024
Symposium: 26. – 30. August 2024 (IASS)
Eröffnung und Podium: 27. August 2024, HIL E 3, 17:30 Uhr
ETH Zürich, Hönggerberg
Begrüssung von Prof. Dr. Laurent Stalder
Einführung von Dr. Giulia Boller
Podium mit Prof. Dr. John Chilton (University of Nottingham), Prof. Dr. Tullia Iori (University of Roma Tor Vergata), Em. Prof. Dr. Joseph Schwartz und Dr. Giulia Boller, moderiert von Prof. Dr. Laurent Stalder
„Wenn man ein Experiment macht, hat man immer ein Risiko. Dass es nicht funktioniert. Und dann [...] fängt man an. Einmal. Zweimal. Dreimal. Manchmal fünfzehnmal.“ (Isler, 1994).
Die Ausstellung Heinz Isler Models widmet sich den experimentellen Methoden des Schweizer Ingenieurs Heinz Isler (1926-2009). Anhand von Originaldokumenten aus dem gta Archiv wird sein unkonventioneller Ansatz bei der Konstruktion von Strukturen aus Stahlbeton und faserverstärktem Polyester gezeigt.
Während Ingenieure die Realität traditionell durch mathematische Konstruktionen berechnen, fertigte Isler Freiformschalen, indem er Modelle in seinem Büro beobachtete, verglich und umgestaltete. Die Modelle bildeten das Herzstück seiner Ingenieursarbeit. Sie halfen ihm, über die gefestigten Strukturtypologien hinauszugehen, wobei sich ihm unendliche Möglichkeiten von Schalenformen eröffneten. In verschiedenen Phasen und Massstäben wurden Modelle untersucht, vom ersten Konzept, der Formfindung, der Modellprüfung bis hin zur Untersuchung des strukturellen Verhaltens des Gebäudes als 1:1-Modell.
In der Fachwelt gilt Isler als einer der führenden Vertreter bei der Nutzung physischer Modelle bei der Gestaltung von Bauwerken. In seinen experimentellen Werkstätten führte er wie bei einer Zaubershow Modelle vor. Auch wenn diese Experimente wie eine beiläufige handwerkliche Tätigkeit erschienen, waren sie doch äusserst präzise und beeinflussten direkt die Konstruktionskonzepte. Eine falsche Wahl konnte zu falschen Formen und Ergebnissen führen. Ausserdem gestaltete sich deren räumlicher Aufbau durch eine präzise Abfolge, wie bei einer wissenschaftlichen Untersuchung.
Islers bewährtes experimentelles Verfahren zeigt, wie Bauingenieure in der jüngsten Vergangenheit an der Schnittstelle zwischen physisch-materiellen und digitalen Methoden für den Entwurf von Bauwerken Informationen produzierten. In der Tat, auch wenn Isler für seine physischen Modellierungstechniken bekannt ist, fand seine Karriere während des Generationswechsels zwischen den physischen und den computergestützten Ansätzen zur Tragwerksplanung statt.
Die von Dr. Giulia Boller kuratierte Ausstellung ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen der Professur für Architekturtheorie, der Block Research Group, dem gta Archiv und gta Ausstellungen mit der Unterstützung des NCCR Digital Fabrication und der International Association for Shell and Spatial Structures (IASS). Das Projekt geht auf Bollers Doktorarbeit zurück, die Teil eines vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) geförderten Kooperationsprojekts zwischen der Professur für Tragwerksentwurf (Em. Prof. Dr. Joseph Schwartz) und der Professur für Architekturtheorie (Prof. Dr. Laurent Stalder) an der ETH Zürich ist (2018-2022).
Heinz Isler Models ist vom 26. August bis 24. September 2024 an der ETH Zürich am Hönggerberg, HIL D 57.1, zu sehen.
Kuration
Dr. Giulia Boller
Mitwirkende
Medhat Elmhorsy
Su Huang
Antoine Liechti
Samuel Meury
Pedro Tosatto Siedel
Dank an Raplab